Mobilitätsmanagement in der Stadtplanung
Mobilitätsmanagement in der Stadtplanung
Ausgangslage:
Die Integration von Mobilitätsmanagement in den städtischen Planungsprozess ist ein neuer Ansatz, um zu einer stadtverträglicheren Verkehrsentwicklung beizutragen. Vielversprechend erscheint eine frühzeitige Berücksichtigung von Maßnahmen des Mobilitätsmanagements sowohl bei neuen Gewerbe-, Büro- oder Wohnungsbauvorhaben als auch bei der Neukonzeption und Überplanung bestehender Gewerbe- und Wohngebiete. Bislang finden Stadt- und Verkehrsplanung in Deutschland überwiegend unabhängig voneinander statt. Es gibt sowohl in Deutschland als auch vor allem im europäischen Ausland bereits einige gute Ansätze, wie Stadt- und Verkehrsplanung zum Vorteil der Lebens- und Standortqualität der Städte gut aufeinander abgestimmt werden.
Projektziele:
Strategisches Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Integrationsmöglichkeiten für Mobilitätsmanagement im Planungsprozess und im Planungsrecht zu ermitteln und konkrete Vorschläge für die Änderung der bestehenden Instrumente und Verfahren zu entwickeln.
Projektinhalte und -aufbau:
Durch die Auswertung bereits abgeschlossener und laufender Forschungsprojekte aus dem In- und Ausland sowie weiterer Literatur und der Analyse positiver Praxisbeispiele wird der aktuelle Stand der Forschung und Praxis zu Einbindung von Mobilitätsmanagement in die Stadtplanung dargestellt. Mittels Leitfadeninterviews wird in ausgewählten Kommunen überprüft, inwieweit Mobilitätsmanagement bereits heute in die Planung integriert wird und wo Handlungs- und Veränderungsbedarf gesehen wird.
Die bestehenden planungs-, bau- und umweltrechtlichten Instrumente im Kontext typischer stadtplanerischer Planungs- und Abstimmungsverfahren - auch aus dem Ausland - sowie theoretisch denkbare und kreative Weiterentwicklungen dieser Instrumente und Verfahren werden zusammengestellt und hinsichtlich der Implementierung in deutsches Recht und die Förderungspraxis analysiert. Dieser Arbeitsschritt wird durch das Zentralinstitut für Raumplanung an der Universität Münster von juristischer Seite unterstützt, um zu gewährleisten, dass die erarbeiteten Vorschläge auch juristisch umsetzbar sind.
Da Planungsprozesse von der ersten Idee bis hin zur Realisierung zeitlich deutlich über die Dauer dieses Forschungsprojektes hinausgehen, werden unter Bezug auf konkrete Planungsvorhaben Planspiele durchgeführt, die die Gesamtprozesse mit relevanten Akteuren als Simulation „durchspielen“. Als Praxispartner beteiligen sich die Kommunen Aachen, Darmstadt und Dortmund. Die betrachteten Praxisbeispiele decken dabei mit den Schwerpunkten von Gewerbeflächen, innerstädtischem Einzelhandel und Wohnbauflächen ein großes Spektrum ab.
Zur Rückkopplung der Praxisergebnisse mit den Ergebnissen der Analysephase werden zwei Workshops durchgeführt. In diesen Workshops sollen zur Qualitätssicherung die bis dato erarbeiteten Ergebnisse mit ausgewählten Expertinnen und Experten auf ihre Umsetzbarkeit überprüft und ggf. angepasst werden.
Die abschließend zu erarbeitenden Handlungsempfehlungen zur rechtlichen, finanziellen sowie prozesshaften Integration und Weiterentwicklung des Mobilitätsmanagements bilden das Hauptergebnis des Projektes.
Veröffentlichungen/Vorträge:
Handlungsempfehlungen (geplant für August 2008)
Förderer:
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (
BMVBS
).
Gefördert im Rahmen des Forschungsprogramms Stadtverkehr (
FoPS
) (FE 70.794)
Laufzeit:
01/2007 - 08/2008
Projektpartner:
Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (
ILS NRW
) (Projektkoordination)
Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen (
ISB
)
Integriertes Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain (
ivm
) GmbH
Praxispartner:
Stadt Aachen
Stadt Dortmund
Stadt Darmstadt
Bearbeiter am ISB:
Dr.-Ing. Andreas Witte
, Dipl.-Ing. Jan Benden , Dipl.-Ing. Tobias Brandt, Dipl.-Ing. André Bruns, Dipl.-Ing. Anika Swik