Einbindung städtischer Verkehrsinformationen in ein regionales Verkehrsmanagement
Ausgangslage:
Wegeketten im regionalen Bereich erstrecken sich zu einem erheblichen Teil Gemeinde-grenzen überschreitend. Dabei werden von den Verkehrsteilnehmern neben den überörtlichen Verkehrsnetzen insbesondere auch Innerortsnetze verschiedener Städte und Kommunen genutzt. Um den Verkehrsteilnehmern geeignete Informationen und Entscheidungsgrundlagen über verfügbare Wahlmöglichkeiten (Routen, Verkehrsmittel, Fahrtzeitpunkt, etc.) bereitstellen zu können, ist eine zuständigkeitsübergreifende Koordination sowohl der Verkehrslageerfassung, als auch der darauf aufbauenden Erstellung von Verkehrsinformationen und des Verkehrsmanagements erforderlich. Entsprechende Verkehrsinformationen sind derzeit in der Regel nur für den eigenen Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Körperschaft verfügbar. Bei der Generierung von Verkehrsinformationen oder beim Verkehrsmanagement kann dies zu Problemen oder kontraproduktiven Effekten führen (z.B. Umleitungsempfehlung über eine durch Unfall oder eine Großveranstaltung beeinträchtigte Alternativroute im unter-geordneten Netz). Die Koordinierung von Verkehrsinformationen und Verkehrsmanagement muss daher zuständigkeitsübergreifend unter Beteiligung verschiedener Partner und unter Nutzung möglichst sämtlicher verfügbarer Datenquellen durchgeführt werden. Entsprechen-de Werkzeuge zum zuständigkeitsübergreifenden Datenmanagement und zur zuständigkeitsübergreifenden Koordination von Verkehrsinformationen fehlen bislang in der Praxis.
Projektziel:
Entwicklung und prototypische Umsetzung eines Konzeptes zur Integration städtischer Verkehrsinformationen in ein regionales Verkehrsmanagement (Übergang zwischen Inner- und Außerortsbereich)
Projektinhalt und- aufbau:
In einer Analysephase erfolgt eine Recherche zum Stand der Technik und Forschung im Bereich Datenquellen, Standards, Konzepte und Technologien zu zuständigkeitsübergreifendem Verkehrsdaten- und Verkehrsinformationsmanagement und es werden Expertengespräche mit Schlüsselpersonen aus der Praxis geführt (AP100). Eine Analyse des Informationsbedarfes aus Nutzersicht (AP200) bildet die Grundlage für die Ableitung von Anforderungen für die Systementwicklung eines Datenmanagements- und Organisationskonzeptes für die zuständigkeitsübergreifenden Verkehrsinformationen (AP300). Dazu wird eine verteilte serviceorientierte Architektur unter Nutzung von Web-Services vorgeschlagen und konzipiert. Die praktische Umsetzung des entwickelten Datenmanagementkonzeptes (Demonstrator) erfolgt in einem Testgebiet anhand eines ausgewählten Informationsbereiches (AP400). Die resultierenden Weiterentwicklungserfordernisse (regulativ, organisatorisch, technisch) werden abgeleitet (AP500) und in Form von Handlungsempfehlungen zusammengefasst (AP600).
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen, Brüderstr. 53, 51427 Bergisch Gladbach
Auftragnehmer:
momatec GmbH, Diepenbenden 44, 52076 Aachen;
Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 52074 Aachen (im Unterauftrag)
Laufzeit:
08/2007 - 02/2009
Bearbeiter am ISB:
Dipl.-Ing. Katja Johänning