Technologiefenster für Aachen – ein Beitrag zur Profilierung und Steigerung der Wahrnehmung Aachens als Wissenschaftsstadt

 

Ausgangslage

Die Stadt Aachen bemüht sich seit langem, das Thema Wissenschaft im Rahmen des Stadt‐ und Tourismusmarketings zu stärken. Verschiedene Anläufe führten zu Ideen und Konzepten wie z. B. die Entwicklung einer „Achse der Wissenschaft“, „Fenster der Wissenschaft“ oder eines „Aixplorers“, einer App mit Hinweisen auf und Erläuterungen zu Exponaten in der Stadt. Lange ist es nicht gelungen, in Ergänzung zur reichhaltigen Museumslandschaft, der Route Charlemagne oder den Archäologischen Fenstern, das Thema Wissenschaft für Bürgerinnen und Bürger, Kongressbesucher oder Touristen in der Stadt stärker sichtbar zu machen und als Markenzeichen für Aachen zu nutzen.

Einen wichtigen Schritt bietet das „Future Lab Aachen“. Dieses stellt eine Dachmarke dar, unter der seit 2016 verschiedene Initiatoren aus den Aachener Hochschulen, Fraunhofer-Instituten und Forschungs- und Entwicklungsabteilungen verschiedener Unternehmen mit großen und kleinen Aktionen und Veranstaltungen zeigen, dass Aachen neben Tradition auch Wissenschaft und Innovation bedeutet. Im Rahmen von Future Lab wird die Future Lab App („FLAPP“) entwickelt, bei der es sich um einen interaktiven Cityguide handelt. Dieser führt Interessierte entlang einer Route vom Aachener Dom über verschiedene Stationen im Campus Mitte bis zum Hauptgebäude der RWTH.

 

Projektziele:

An dieser Stelle knüpft das Projekt „Technologiefenster für Aachen“ an. Das Projekt verfolgt das Ziel, ein erweiterbares und modulares Konzept für die Stadt Aachen zu entwickeln. Dieses soll bestehende Vorschläge und Ansätze (z. B. Route Charlemagne, FLAPP etc.) aufgreifen bzw. daran anknüpfen, und über die konkrete Präsentation von Technologien von heute und morgen das Thema Technologie und Wissenschaft in Aachen anschaulich und begreifbar machen.

Die Technologien sollen mittels „Technologiefenstern“ an Gebäuden, Objekten oder im Boden für alle Bevölkerungsgruppen sichtbar und erlebbar gemacht und durch fachlich‐wissenschaftliche Inhalte ergänzt werden. Die Technologiefenster sollen in erster Linie als Orte des Erlebens am „Genius Loci“ präsentiert werden. Die Präsentation an Ort und Stelle erfolgt durch sichtbare und teilweise anfassbare Exponate mit Erläuterungen und Animationen. Durch Verknüpfung mit der seitens der Stadt Aachen entwickelten FLAPP sowie deren Gestaltungskonzept sollen die Technologiefenster somit die FLAPP um bereits umgesetzte bzw. in Umsetzung befindliche Ideen ergänzen, und die Sichtbarkeit Aachens als Wissenschaftsstadt zusätzlich steigern.

 

Projektaufbau:

Um derartige Technologiefenster nachhaltig anzulegen und zu betreiben, bedarf es eines Gesamtkonzeptes zu Vorgehensweise, planerischen, (Sicherheits‐)technischen und ökonomischen Aspekten sowie einer Einbindung in die Stadt mit Verknüpfung zu bestehenden Routen. Das Konzept soll es der Stadt u. a. ermöglichen, bei Neubauvorhaben oder technologisch‐wissenschaftlichen Entwicklungen Antworten und Entscheidungen zu Ort und Art der Präsentation, Betreibermodell, Kommunikationsformen und Kosten zu treffen.

Es adressiert daher folgende Anforderungen und Umsetzungsbausteine:

  • Standort und Thema: Welche Technologie/ Entwicklung oder wissenschaftliches Ergebnis kann an welcher Stelle der Stadt passend präsentiert werden?
    Es erfolgt ein erstes Screening, welche Orte in der Stadt sich für die Präsentation welcher Technologien und wissenschaftlichen Ergebnisse besonders eignen. Diese werden thematisch und räumlich miteinander vernetzt. Auf dieser Basis können z. B. das Stadtplanungsamt oder die Tourismus‐ bzw. Wirtschaftsförderung gezielt potenzielle Umsetzungspartner ansprechen. Zudem kann das Konzept an die Hochschulen kommuniziert werden und als Basis für die oft in Forschungsprojekten geforderte „Dissemination“ (Umsetzung) dienen. Das Konzept erlaubt, Wissenschaftler zu sensibilisieren und bei der Beantragung von Forschungsvorhaben die Kosten für die Technologiefenster mit einzuplanen.
  • Umsetzungsschritte: Schlussendlich stellen die bauliche und technische Umsetzung sowie der Betrieb der einzelnen Technologiefenster eine besondere Herausforderung dar. Bei der Konzeptentwicklung und -umsetzung sind somit Aspekte wie Investitions- und Betriebskosten, Verkehrssicherung, Wartung und Pflege oder Informationsdarstellung zu berücksichtigen. Diese Fragen werden aufbereitet und im Gesamtkonzept so dargestellt, dass daraus ein Baukasten für weitere Fenster erarbeitet wird (z. B. in Form von Checklisten, zu berücksichtigenden Normen etc.).

Wesentliches Merkmal der Technologiefenster sollte sein, dass die Ersteller auch den Betrieb und die Instandhaltungs‐ und Wartungskosten der Technologiefenster übernehmen. Im Gegenzug kann eine Unternehmensdarstellung oder ein Sponsoring sinnvoll sein, welches sich aber in die „Dachmarke“ sowie die Gestaltungsrichtlinien einfügen muss. Auch dazu werden Vorschläge erarbeitet.

 

Laufzeit:

12/2016 – 05/2017

 

Ansprechpartner:

Dr.-Ing. Andreas Witte
Tiemo Deller M. Sc.