Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement

 

Entwicklung von Evaluationstool und Durchführung einer Programmevaluation

Ausgangslage:

In Zeiten von Kostendruck, partieller Überlastung der Straßeninfrastruktur, Nutzungskonkurrenz um knappe Flächen und Notwendigkeit von Ressourceneinsparung ist es für Kommunen und Unternehmen besonders wichtig geworden, durch relativ günstige Maßnahmen eine Verbesserung der betrieblichen und kommunalen Situation zu erreichen. Vor diesem Hintergrund stellt Mobilitätsmanagement eine Möglichkeit dar Verkehre neu zu organisieren und damit Belastungen zu reduzieren.

In Deutschland haben bereits einige Unternehmen und Gebietskörperschaften solche Maßnahmen durchgeführt. Diese sind jedoch sehr vielfältig und vielfach auch nur unzureichend dokumentiert, so dass bisher nur eine schmale Wissensbasis über die Wirkungen von Mobilitätsmanagement existiert. Grundsätzlich sind Erfolge nachgewiesen worden, diese sind aber mit bestimmten Betriebstypen und Rahmenbedingungen verknüpft und daher nicht einfach übertragbar.

Projektziele:

Das Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement „effizient mobil“ zielt auf die Initiierung von Mobilitätsmanagementkonzepten auf betrieblicher und kommunaler Ebene. Im Rahmen dieses Projekts soll das Aktionsprogramm „effizient mobil“ wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Die Evaluation beinhaltet dabei eine Prozessevaluation und eine Wirkungsabschätzung (Schwerpunkt des ISB).

Projektinhalte und -aufbau:

Prozessevaluation

Bestandteil der Prozessevaluation sind alle relevanten Abläufe und Prozesse innerhalb des Aktionsprogramms.
Ziele der Prozessevaluation sind die Erfassung von Prozessen und Abläufen bereits während des Projektes, um ggf. Modifikationen durchführen zu können, Erfassung und Bewertung von Veränderungen im strukturellen bzw. organisatorischen Bereich und Ableitung von Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für die Einführung und Umsetzung von Mobilitätsmanagement.
Innerhalb der Prozessevaluation werden Daten aus den Regionen und zu einzelnen Beratungen erhoben und ausgewertet.

Wirkungsabschätzung

Alle im Rahmen des Aktionsprogramms „effizient mobil“ erstellten Konzepte werden hinsichtlich ihrer Wirkungen analysiert.
Ziel der Wirkungsabschätzung ist es, die durch eine Umsetzung der Konzepte einzusparenden CO2-Mengen grob abzuschätzen. Dafür werden die verkehrlichen Wirkungen der Konzepte hinsichtlich des Einsparpotentials von Pkw-Fahrten und Pkw-Fahrleistungen abgeschätzt. Dazu werden Daten aus den einzelnen Beratungen und Konzepten mit einem einheitlichen Ansatz erhoben und ausgewertet.

Interessierten Nutzern wird eine kostenfreie Möglichkeit geboten, selbstständig die CO2-Einsparung eines Standorts im Rahmen von betrieblichem Mobilitätsmanagement abzuschätzen. Abgeschätzt werden die Reduktion der Pkw-Verkehrsleistung und die CO2-Reduktion für die Wege der Mitarbeiter von und zur Arbeit, die sich durch die Verlagerung von Pkw-Fahrten auf den Umweltverband (ÖV, NMIV, FG) ergeben.

Das Online-Tool steht hier zur Verfügung.

Förderer:

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Auftraggeber:

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

Laufzeit:

März 2009 – Dezember 2010

Projektpartner:

Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH (Projektleitung)
Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr

Bearbeiter am ISB:

Dr.-Ing. Conny Louen

Reyhaneh Farrokhikhiavi, M. A.