Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge - „Miteinander für die Nordeifel“

 

Ausgangslage:

Die Region Nordeifel ist in besonderem Maße vom demografischen Wandel betroffen. Nach der Bevölkerungsprognose von IT.NRW aus dem Jahr 2010 ist für die Region Nordeifel bis zum Jahr 2030 eine überwiegend rückläufige Einwohnerzahl zu erwarten. Hinzu kommt eine überdurchschnittlich starke Alterung der Bevölkerung in vielen Ortsteilen. Eine Ursache dafür ist der Wegzug der Jugendlichen zur Wahrnehmung hochwertiger Bildungsangebote sowie eine nicht mehr stattfindende Rückkehr, weil in den ländlichen Gebieten hochwertige Arbeitsplätze und Freizeitangebote nur in begrenztem Maße bestehen. In weiten Teilen der Region ist die Siedlungsdichte sehr gering, weshalb die Sicherung der Daseinsvorsorge und vor allem die Erreichbarkeit der Einrichtungen eine besondere Rolle spielen werden.

Räumlicher Umgriff:

Teile der StädteRegion Aachen sowie der Kreise Düren und Euskirchen unter organisatorischer Führung der StädteRegion Aachen haben sich zur „Region Nordeifel“ zusammen geschlossen.

Projektziele:

Ziel des Aktionsprogramms in der Region Nordeifel war es, regional integrierte Entwicklungskonzepte bzw. analytisch gestützten regionale Anpassungsstrategien für ausgewählte Daseinsvorsorgebereiche zu erarbeiten. Wesentliche Ziele, die mit der Entwicklung einer regionalen Strategie für die Daseinsvorsorge verbunden werden, waren:

  • Die Vertiefung des Grundverständnisses für den demographischen Wandel bei allen Akteuren
  • Die Vermeidung bzw. der Abbau einer sozialen Segregation zwischen Alt und Jung.
  • Die Kommunikation und Akzeptanzerhöhung des Schrumpfens statt Wachsens in den Kommunen und Ortsteilen der Region sowie die Beschäftigung mit den damit verbundenen Herausforderungen.
  • Die Stärkung der Kooperationsbereitschaft und der tatsächlichen Kooperation unter gegenseitiger Unterstützung und Ergänzung der Angebote (z.B. bürgerschaftliches Engagement, Familienzentren).
  • Die Stärkung der kreisübergreifenden, überörtlichen und überfachlichen informellen Koordination sektoraler Planungen und Entwicklungen.
  • Die langfristige und unter Alterungs- und Schrumpfungsbedingungen tragfähige Sicherung und Stabilisierung von Versorgungseinrichtungen und deren Erreichbarkeit.
  • Die Stärkung der interkommunalen sowie kreisübergreifenden Kooperation bei Standortfestlegungen bis hin zu informellen oder gar formellen Konzepten (Zweckverbände, Regionalplanung) und Zielvereinbarungen.

Projektinhalte und -aufbau:

Insgesamt wurden durch einen umfassenden und übergreifenden regionalen Ansatz kreis- und gemeindeübergreifend die Bevölkerung und die Standorte und Einrichtungen der Daseinsvorsorge analysiert. Im Hinblick auf die hohe Komplexität der inhaltlichen Fragen und den großen räumlichen Kontext wurde ein mehrstufiges Vorgehen angewendet. In der Themenphase wurden Zukunftswerkstätten zu den drei Themenfeldern soziale Infrastruktur und deren Erreichbarkeit, Gemeinschaftsleben und Ehrenamt, Infrastruktur und Siedlungsentwicklung durchgeführt. Hierbei wurden auf der Grundlage der Daten der Einwohnermeldeämter und des statistischen Landesdatenamtes räumlich kleinteilige Analysen und Prognosen zur Bevölkerung erarbeitet. Diese wurden zusammen mit Standortdaten der Einrichtungen der Daseinsvorsorge unter Zuhilfenahme des vorhandenen Verkehrsmodells der StädteRegion Aachen für die Berechnung der Erreichbarkeiten herangezogen. Die einzelnen Themenfelder wurden zunächst in den inhaltlich besonders betroffenen Bereichen behandelt (Patenkommunen), um die Ansprache der Bevölkerung, der lokalen Politik, von Trägern, Verbänden und Vereinen zu vereinfachen und aufgrund der bereits erfolgten Sensibilisierung eine hohe Mitarbeit und Partizipation zu erreichen. In der Transferphase werden in thematische Querschnittworkshops und der Eifelkonferenz die Strategien zu den Teilthemen aus den einzelnen Teilgebieten zusammengeführt, um die Regionalstrategie Daseinsvorsorge zu entwerfen. Die Ergebnisse aus der Transferphase werden in der Umsetzungsphase in konkrete Maßnahmen und Handlungsziele umgearbeitet.

Ergebnisse:

Hier kann die im Rahmen des Programms erstellte Regionalstrategie abgerufen werden.

Finanzierung:

Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) ist ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

Laufzeit:

01/2012 - 10/2013

Bearbeiter am ISB:

Reyhaneh Farrokhikhiavi M.A.

Dipl.-Geogr. Carolin Dietrich, M.Sc. Raumplanung