Bahn.Ville – Phase 2

 

Ausgangslage:

Entlang regionaler Bahnachsen bestehen enge Wechselwirkungen zwischen der Qualität der Verkehrserschließung, der räumlichen Nutzungsentwicklung und dem Mobilitätsverhalten. Eine entscheidende Rolle für eine zukunftsfähige Mobilität spielt neben dem Zusammenwirken des Verkehrsangebotes mit der Standortentwicklung und der intelligenten Verknüpfung der Bahn mit dem ergänzenden ÖPNV, dem Pkw-, Rad- und Fußgängerverkehr auch die Gestaltung eines attraktiven Umfeldes der Bahnstationen. Die nutzerspezifischen Informationen, Beratung und Vermarktung der angebotenen Qualitäten liefern ebenfalls einen entscheidenden Beitrag zu einer zukunftsfähigen Mobilität. Dies ist eine entscheidende Grundlage für die Wirtschaftskraft, die Energieeffizienz und die Lebensqualität in unseren Stadtregionen. Die heute vielfach vorherrschende sektorale Betrachtung muss zugunsten einer ab-gestimmten, umfassenden Siedlungs-, Infrastruktur- und Mobilitätsgestaltung überwunden werden, die sich an den Nutzern und Akteuren sowie deren Bedürfnissen und deren Akzeptanz orientiert. Es fehlen insbesondere geeignete methodische Instrumente und praxisorientierte Umsetzungsverfahren, welche diesen Herausforderungen gerecht werden.

Projektziele:

Genau an dieser Stelle setzt das Projekt Bahn.Ville an, welches sich auf die inhaltlichen Wechselwirkungen sowie die Planungs- und Realisierungsprozesse in folgenden Themenfeldern konzentriert:

  • „Bahn“– Aufwertung des Bahn-/Verkehrsangebotes auf stadtregionaler Ebene;
  • „Ville“– Ausrichtung der Siedlungsentwicklung auf die Erschließungsqualität;
  • „.“ (Station)– Intermodale Vernetzung und Standortbildung an den Bahnstationen.

In Phase 1 des Projektes Bahn.Ville, die im Zeitraum von Dezember 2001 bis März 2004 bearbeitet wurde, sind bereits umfangreiche wissenschaftliche Grundlagen sowie wertvolle empirische Erkenntnisse zur schienengestützten Siedlungsentwicklung und Verkehrsverknüpfung in deutschen und französischen Regionen erarbeitet worden. Die von Beginn an vorgesehene zweite Phase des Projektes Bahn.Ville verfolgt die nachstehenden Zielsetzungen:

  • innovative Konzepte einer „schienengestützten Siedlungsentwicklung und Verkehrsverknüpfung“ aufbauend auf den Ergebnissen aus Bahn.Ville 1 an ausgewählten Referenz-strecken exemplarisch umzusetzen, auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen und weiterzuentwickeln,
  • Strategien, Methoden und Prozesse zur Abstimmung der regionalen Akteure und Entscheidungsprozesse zu erarbeiten, die zur erfolgreichen Umsetzung der Konzepte beitragen,
  • in einer deutsch-französischen Kooperation voneinander zu lernen und Vergleiche und Beurteilungen unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen zu ermöglichen
  • und damit letztlich die Übertragbarkeit und Anwendbarkeit der Projektergebnisse auf andere Regionen in Deutschland, Frankreich und darüber hinaus im europäischen Kontext zu sichern.

Projektinhalte und -aufbau:

Der im Folgenden erläuterte Aufbau des für die Anforderung von Bahn.Ville 2 konzipierten Projektaufbaus ist in der unten aufgeführten Abbildung dargestellt. Der viergliedrige Projektablauf besteht aus „Projektmanagement und Kooperation“, „Strategischem Rahmen“, „Umsetzung der Strategien und Maßnahmen“ sowie „Evaluation“. Er garantiert die wissenschaftliche Fundierung der zu konzipierenden Einzelmaßnahmen, die umfassende Evaluation der Planungsprozesse und die Übertragbarkeit der Ergebnisse über das Fallbeispiel Taunusbahn hinaus. Auf der Grundlage der Erfahrungen und Erkenntnisse aus Bahn.Ville 1, den regionalen Rahmenbedingungen an der Referenzstrecke Taunusbahn sowie den im französischen Baustein entwickelten Schwerpunkten können den einzelnen Projektbausteinen insgesamt 10 Arbeitspakete (AP) zugeordnet werden. Von diesen 10 Arbeitspaketen befasst sich das ISB vornehmlich mit den Paketen AP02, AP05, AP08, AP09 und AP10.

Förderer:

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ( BMWi )

Laufzeit:

01/2008 - 06/2010

Projektpartner:


Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr, RWTH Aachen ( ISB )
Integriertes Verkehrsmanagement Region Frankfurt Rhein Main ( ivm ) GmbH
Planungsverband Ballungsraum Frankfurt Rhein-Main ( PV )
Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH ( RMV )
Fachgebiet für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung, TU München ( TUM ) (Projektmanagement)

Bearbeiter am ISB:

Dr.-Ing. Andreas Witte

Dipl.-Ing. Tobias Brandt

Dipl.-Ing. André Bruns

Reyhaneh Farrokhikhiavi M.A.

Kathrin Driessen M.A