Masterplan Mobilität RWTH Aachen University

 

Ausgangslage:

Die RWTH Aachen ist ein herausragender Standort in Aachen und stellt damit auch einen großen Verkehrserzeuger in Stadt und Region dar. Die Sicherung der Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln ist daher von entscheidender Bedeutung. Aktuell kommt es jedoch jetzt schon an einigen Knotenpunkten im Netz der Stadt Aachen zu Überlastungserscheinungen während der Spitzenstunden. Zudem ergibt sich, aufgrund der starken Belastung der Umwelt durch den MIV, die Notwendigkeit die Verkehre möglichst belastungsarm abzuwickeln. Die Belastungssituation in Aachen weist bereits einige Überschreitungen der gültigen Grenzwerte auf, so dass Maßnahmen getroffen werden müssen. Die Stadt Aachen hat zunächst auf die Ausweisung einer Umweltzone verzichtet und setzt statt dessen im Rahmen der Luftreinhalteplanung auf die Einsparung von Kfz-Fahrten und Verlagerung auf den Umweltverbund (Fuß, Rad, ÖV) u.a. unter Nutzung von Maßnahmen des Mobilitätsmanagements.. Durch die Erweiterungen der Hochschule in den Bereichen „Campus Melaten“ und „Campus West“ und die dadurch entstehenden zusätzlichen Verkehre, ist es erforderlich das Thema Mobilität an der Hochschule in einem integrierten Ansatz aus Verkehrsinfrastrukturplanung, Verkehrs- und Mobilitätsmanagement zu betrachten. Zudem wird das Image der modernen/exzellenten Hochschule durch die Einführung eines entsprechend innovativen Mobilitätskonzepts unterstützt. Auch die städtebauliche Komponente darf in diesem Zusammenhang nicht vernachlässigt werden. Die Außenwirkung zugeparkter Straßenräume anstelle großzügig gestalteter Aufenthaltsflächen ist ein wichtiger Faktor hinsichtlich der Standortattraktivität.

Projektziele:

Dem Ausbau von Verkehrsinfrastrukturen sind durch begrenzte Flächenressourcen sowie eingeschränkte finanzielle Mittel Grenzen gesetzt. Folglich muss es das Ziel sein, die bestehende Infrastruktur optimal auszunutzen und bei einem Ausbau der Infrastruktur dies auf das notwendige Maß zu begrenzen. Um dies zu erreichen, sind innovative Angebote aus dem Mobilitätsmanagement erforderlich. Dabei ist die Einbindung der Maßnahmen in den Kontext mit sonstigen planerischen Konzepten für eine nachhaltige Verkehrsplanung ein wichtiger Faktor.

Projektinhalte und -aufbau:

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig den gesamten Hochschulbereich zu betrachten und für diesen ein einheitliches Verkehrs- und Mobilitätskonzept (Masterplan Mobilität RWTH) bezüglich der verschiedenen Standorte zu entwickeln. Dieses Konzept muss neben den verkehrsinfrastrukturellen Maßnahmen auch verkehrsverhaltensbeeinflussende Maßnahmen enthalten. Für eine effiziente Erschließung ist eine aufeinander abgestimmte Kombination von harten (z.B. Bau und Betrieb von Verkehrsinfrastruktur) und weichen (z.B. Jobticket, Information und Beratung, Vermittlung von Fahrgemeinschaften etc.) Maßnahmen erforderlich, nur so kann die Infrastruktur optimal genutzt und Kosten sowie Flächen eingespart werden. Hierzu ist es grundsätzlich notwendig, ein umsetzungsorientiertes und innovatives Konzept für die gesamte RWTH mit allen Standorten zu entwickeln. Dafür sind folgende Arbeitsschritte vorgesehen

  • Konzeptpapier zur Integration von Mobilitätsmanagement im Planungsprozess Melaten mit Empfehlungen zu Festsetzungen und ergänzenden Vereinbarungen

  • Parkraummanagementvarianten und Ableitung einer Empfehlung im Kontext mit den übrigen Maßnahmen des Masterplans

  • Analyse der Verkehrssituation im Bereich der RWTH Aachen University mit Darstellungen in Plänen und textlicher Erläuterung; Hinweise für die Umsetzungen der Planungen

  • Potenzialabschätzungen für ein Jobticket, Empfehlungen zur Ergänzung / Modifikation des ÖPNV-Angebots und Kampagnenkonzept für die weitere Umsetzung

  • Darstellung der Möglichkeiten und Ansatzpunkte zur Einrichtung einer Mobilitäts-(dienstleistungs)zentrale und Implementierung innovativer Konzepte; Eingrenzung des weiteren Untersuchungs- und Datenbedarfs

  • Zusammenfassung der bisherigen Untersuchungen in einem Bericht, Strukturierung der Bausteine, Ausblick

Förderer:
RWTH Aachen University

Laufzeit:
Oktober 2008 – Januar 2009

Bearbeiter am ISB:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk Vallée, Dr.-Ing. Andreas Witte, Dipl.-Ing. Christoph Hebel, Dr.-Ing. Conny Louen, Dipl.-Ing. Tobias Brandt