Untersuchung zur Erweiterung des Jobticket-Angebots für die Beschäftigten der Stadtverwaltung Aachen
Projektziel:
Die Stadt Aachen beabsichtigt in diesem Jahr (2008) das Job-Ticket-Angebot für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung zur verbessern. Das Angebot soll nun allen Beschäftigten der Stadtverwaltung im gesamten Stadtgebiet zugänglich gemacht werden. Gegenüber der jetzigen Regelung soll das Ticket deutlich günstiger verkauft und nach einem vereinfachten zweistufigen Tarifschlüssel an die Mitarbeiter weitergegeben werden. Damit dies realisiert werden kann, ist ein größtmöglicher Verbreitungsgrad des Job-Tickets unter den Mitarbeiter anzustreben. Im Rahmen des Projektes wurde mit Hilfe einer Beschäftigtenbefragung untersucht, inwieweit die neuen, verbesserten Konditionen des Tickets zu einer Steigerung des Verkaufs beitragen können, um daraus wiederum ein verbindliches Angebot für die konkrete Umsetzung.
Projektinhalte und Aufbau
Erfahrungen aus vergleichbaren Projekten zeigen, dass eine solche Beschäftigtenbefragung bereits einen wichtigen Bestandteil des Marketingprozesses für das Job-Ticket darstellt und deshalb auch entsprechend vorbereitet und flankiert werden sollte, um eine maximale Nachfrage bei den Mitarbeitern zu erzielen. Das Vorgehen gliederte sich daher in die folgenden Arbeitspunkte:
Entwicklung einer Einführungsstrategie für das neue Job-Ticket (AP 01)Ankündigung und Vorbereitung der Befragung sowie Erstellung zugehöriger Medien(AP 02)Entwurf eines Fragebogens (PAPI) mit Durchführung eines Pre-Tests (AP 03)Auswertung und Abstimmung der Erhebung (AP 04)Ergebnisdarstellung und Ableitung von Empfehlungen zum weiteren Vorgehen (AP 05)
AP 01 und AP 02:
Zur Unterscheidung des überarbeiteten Jobticket-Angebotes von der bisherigen Regelung wurde zunächst ein neuer Markenname für das neue Jobticket kreiert: das MitarbeiterTicket. Außerdem wurde mit Hilfe von Plakaten und des Intranets über das neue Angebot informiert und auf die Mitarbeiterbefragung hingewiesen. Mit drei verschiedenen Plakaten wurden die wesentlichen Vorteile des Angebotes vermittelt:
Preisvorteile gegenüber dem PkwMitnahmemöglichkeit von bis zu vier Personen (1 Erwachsener, 3 Kinder) abends und am WochenendeNutzung auch für den Gelegenheits- und Freizeitverkehr
Um einen direkten Bezug zu den Werbepersonen zu haben, wurden bekannte Mitarbeiter der Stadtverwaltung als Botschafter ausgewählt. Die Plakate wurden in allen Dienststellen ausgehängt. Außerdem wurden unter allen Teilnehmern als Anreiz zur Rücksendung des Fragebogens 20 Gutscheine für die Carolus-Therme Bad Aachen verlost.
AP 03:
Der Fragebogen wurde zusammen mit detaillierten Informationen zum MitarbeiterTicket, einem Anschreiben des Oberbürgermeisters von Aachen (OB Linden) und aus Gründen der Wiedererkennung mit den Motiven der Plakate an alle Mitarbeiter verteilt. Ebenso konnte der Fragebogen übers Intranet heruntergeladen werden. Der Fragebogen umfasst insgesamt sieben Fragen, die jedoch aufgrund von Filterfragen nicht alle generell beantwortet werden mussten. Die Informationsinhalte lassen sich drei Themenbereichen zuordnen. Im ersten Fragebogenabschnitt werden in Bezug auf das neue MitarbeiterTicket das generelle Interesse (Frage 1) und die Teilnahmebereitschaft (Frage 2), aber auch mögliche Gründe für eine evtl. Ablehnung (Frage 3) erfasst. Im zweiten Abschnitt werden die bisherige Verkehrsmittelwahl für den Arbeitsweg (Frage 4) und die Gründe für eine evtl. Pkw-Nutzung (Frage 5) erfragt. Zum Schluss sollen die Mitarbeiter Informationen zur eigenen Person und zum Dienstort angeben. Hierüber können alle Informationen räumlich nach Dienstorten verortet und ein potenzielles Teilnahmegebiet festgelegt werden. Vor dem Hintergrund eines sehr engen Zeitplans hat die Erhebung in der Woche nach Ostern und der darauf folgenden Woche stattgefunden. Die letzten Bögen erreichten das Institut am 05.05.2008.
AP 04 und AP 05:
Insgesamt haben 46% der derzeitigen Beschäftigten an der Befragung teilgenommen. Der Rücklauf macht deutlich, dass der Großteil ein positives Interesse an einem neuen MitarbeiterTicket hat und auch teilnehmen will. Bezogen auf die Gesamtmitarbeiterzahl reduziert sich dieser Anteil jedoch, da die Nichtantworter als „ablehnend“ eingeschätzt werden müssen. Die ablehnende Einstellung kann mehrere Gründe hab:
Schlechte ÖPNV-Anbindung am Wohn- bzw. am Arbeitsort (z.B. zu lange Fahrtzeiten, häufiges Umsteigen, etc.)Spezielle Arbeitszeiten (z.B. Schichtdienst, unflexible Anfangs- oder Endzeiten, etc.) bzw.Spezielle Erfordernisse aus der Tätigkeit (z.B. Pkw-Nutzung für dauernden Materialtransport oder ständig wechselnden Einsatzorten).
Durch eine Dienststellenbezogene Auswertung wurden „kritische“ Fachbereiche mit auffallend niedrigem Rücklauf identifiziert (z.B. Feuerwehr, Stadtreinigung, etc.). Es ist anzunehmen, dass sich der geringe Rücklauf vor allem durch die sehr speziellen Rahmenbedingungen (z.B. spezielle Arbeitszeiten oder schlechte ÖV-Anbindung der Dienststelle) ergibt. Aufgrund dieser gesonderten Situation, wurde empfohlen, diese Fachbereiche bzw. Dienststellen in Bezug auf die Einführung des neuen MitarbeiterTickets vorerst nicht weiter zu berücksichtigen. Um die Teilnahmebereitschaft an diesen Arbeitsstandorten zu erhöhen, müssen vorher grundlegendere flankierende Maßnahmen (z.B. Verbesserung der ÖV-Anbindung) durchgeführt werden. Durch eine räumlich differenzierte Auswertung wurden Empfehlungen für eine gestufte Gebietsentwicklung in Bezug auf die Einführung des neuen MitarbeiterTickets abgeleitet. Bei einer Gebietsentwicklung unter Berücksichtigung einer inhaltlichen Verknüpfung mit den Zielsetzungen des Luftreinhalteplanes wäre eine Ausweitung des alten Jobticket-Gebiets (im Wesentlichen alle Fachbereiche innerhalb des Aachener Alleenrings) um eine Erweiterung bis zum Aachener Außenring sinnvoll. In diesem Fall kämen alle Mitarbeiter innerhalb des Außenrings in betrachte.
Laufzeit:
02/2008 - 05/2008
Auftraggeber:
Bearbeiter am ISB:
Dipl.-Ing. Christoph Hebel (Projektleiter), Dipl.-Ing. Katja Johänning , Dipl.-Ing. Armin Langweg
Ansprechpartner am ISB:
Dipl.-Ing. Katja Johänning