Verbesserung der Methode zur Prognose der Kfz- Bemessungsverkehrsstärken

 

Kurzfassung der Vorhabenbeschreibung:

Ziel der Untersuchung ist es, den bisherigen an der Analyse von Vergangenheitswerten (Daten von Dauerzählstellen) orientierten Ansatz zur Bestimmung der Kfz-Bemessungsverkehrsstärken für geplante Neu- und Ausbaumaßnahmen in ein Verfahren zu überführen, das flexibel Veränderungen der künftigen Verkehrsnachfrage, z.B. aufgrund des demographischen Wandels, berücksichtigen (Prognosefähigkeit) und damit die Wirtschaftlichkeit geplanter Infrastrukturen (Straßen außerorts) erhöhen kann. Hierfür werden die Einflussgrößen auf Struktur, Zweck, Höhe und zeitliche Verteilung des Personenverkehrs analysiert und mögliche Entwicklungsszenarien für ein Prognosezieljahr abgeleitet. Es werden Nachfrageberechnungen in einem deutschlandweiten Modell für eine Analysesituation und das Prognosezieljahr durchgeführt. Mittels dynamischer Umlegung werden individuelle Ganglinien für jeden Streckenabschnitt in den Modellnetzen berechnet. Mit Hilfe statistischer Verfahren können nun bei dieser sehr großen Grundgesamtheit typisierte Ganglinien für Streckenabschnitte nach den Kriterien Streckentyp, Belastung (PKW, LKW), Funktion im Netz, Raumkategorie etc. ermittelt und entsprechende Dauerlinien zugeordnet werden. Die Ergebnisse werden praxisnah und richtlinienkonform als Ergänzung zum HBS 2001 aufbereitet. Dabei werden Zuordnungsregeln angegeben, so dass sich, ausgehend von der prognostizierten Belastung für einen Streckenabschnitt, Ganglinie, Dauerlinie und Kfz-Bemessungsverkehrsstärke ergeben.

Arbeitsplan:

Das Forschungsvorhaben gliedert sich in folgende Arbeitsschritte:

AP 1 Stichprobenerhebung Baulastträger:

  • der Bundesländer zur Praxis der Ermittlung von Kfz-Bemessungsverkehrsstärken.

AP 2 Einflussfaktoren auf Umfang und Struktur des Straßenpersonenverkehrs:

  • Auswertung von Forschungsarbeiten zu möglichen Entwicklungsszenarien,
  • Ursachen für die zeitliche und zweckspezifische Verteilung des Aufkommens,
  • raumstrukturelle Einflüsse etc.
  • Bereitstellung von Datengrundlagen für die Simulation

AP 3 Prognose der zeitlichen Verteilung der Verkehrsnachfrage (Ganglinie) auf der Grundlage der Modellrechnungen:

  • Festlegung der Rahmenbedingungen für ein Prognosezieljahr.
  • Deutschlandweite Nachfrageberechnung für den Straßenverkehr für eine Analysesituation und das Prognosezieljahr.
  • Dynamische Umlegung des Verkehrs für beide Referenzsituationen und Berechnung stundenfeiner Belastungswerte für jeden Streckenabschnitt der Modellnetze.

AP 4 Ermittlung der Auswirkungen prognostischer Ganglinien auf Dauerlinien:

  • Ermittlung von typisierten Ganglinien gemäß den Kriterien:
    • Streckentyp, Belastung (PKW, LKW), Funktion im Netz, Raumkategorie etc. mit Hilfe statistischer Methoden.
  • Zuordnung von Dauerlinien zu Ganglinientypen durch Hochrechnung mit der Häufigkeit von Tagestypen (Werktag, Urlaub, Feiertag etc.).

AP 5 Entwicklung eines Verfahrens zur Ableitung prognostischer Bemessungsverkehrsstärken:

  • Praxisnahe Aufbereitung der Untersuchungsergebnisse als Ergänzung zum HBS 2001.
  • Regelgestützte Zuordnung von Ganglinien, Dauerlinien und Kfz-Bemessungsverkehrsstärken zu Streckentypen

bei gegebener Belastung (DTV).

AP 6 Berichte:

  • Methodendarstellung, Sitzungen mit dem Auftraggeber.

Sonstige Projektinformationen:

Laufzeit des Projektes:

18 Monate, Januar 2006 - Juli 2008

Projektpartner:

PTV Planung Transport Verkehr AG,

Bauhaus Universität Weimar Professur für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik Univ.-Prof. Dr.-Ing. Brannolte

Ansprechpartner am ISB:

Dipl.-Ing. Katja Johänning