GoGreen - Bauwerks- und Grundstücksbegrünungen - Instrumente und Strategien zur Umsetzung und Aktivierung in der kommunalen Klima-folgenanpassung
Imagefilm GoGreen
Aktuelles
Vom 21.03. bis 23.3.23 fand der Tag der Hydrologie 2023 unter dem Titel „Nachhaltiges Wassermanagement – Regionale und Globale Strategien“ an der Ruhr-Universität Bochum statt.
Das ISB war mit 2 Posterbeiträgen zu unseren Projekten „GoGreen“ und „Rainwater Living Lab Aachen“ in der Session „Urbane Hydrologie“ vertreten.
Posterbeitrag - GoGreen [.pdf]
Posterbeitrag - Rainwarter Living Lab Aachen [.pdf]
Ausgangslage
Die Folgen des Klimawandels, wie Sommertrockenheit, Starkregenereignisse und urbane Hitzeinseleffekte stellen besonders für Städte eine Herausforderung dar. Um negative Folgen für Bewohner, Stadtnatur (Pflanzen und Tiere), Gebäude und verkehrliche Infrastrukturen möglichst gering zu halten, sind Anpassungsmaßnahmen an die genannten Auswirkungen notwendig. In dicht besiedelten urbanen Räumen ist der Ausbau von Bauwerks- und Grundstücksbegrünungen eine sinnvolle Anpassungsmaßnahme, mit deren Hilfe sich die Folgen des Klimawandels abschwächen lassen. Sie eignen sich sowohl als Maßnahmen zur Reduzierung des Hitzestresses, als auch zur Wasserretention. Viele deutsche Kommunen sind bereits auf der Umsetzungsebene aktiv geworden. Deutschlandweit existieren bereits Projekten, die sich mit Dach- und Fassadenbegrünung beschäftigen (z.B. Dickhaut et al. 2017; Brune et al. 2017), allerdings fehlen bislang Analysen zu den Entscheidungsrahmenbedingungen der Nutzer (siehe Minn, 2021) und die Inhalte dieser Projekte werden selten in notwendigem Umfang umgesetzt (z.B. UBA-Forschungsauftrag BauGB-Novellen). Ohne Umsetzung sind Strategien zur Klimaanpassung jedoch wirkungslos.
Zielsetzung und Ergebnisse
Ziel des Vorhabens ist es daher, wirkungsvolle Instrumente zusammen zu tragen sowie Strategien für die Umsetzbarkeit von Bauwerks- und Grundstücksbegrünungen zu entwickeln und zu testen. So kann der Anteil an klimarelevanten Grünflächen auf kommunaler Ebene erhöht und bislang nicht genutzte Potentiale zur nachhaltigen Anpassung an den Klimawandel aktiviert werden. Hierzu sollen v.a. Hemmnisse, die einer Umsetzung entgegenstehen, sowie Lösungsmöglichkeiten zur Überwindung dieser aufgezeigt werden. Sowohl Motivation zur Eigeninitiative, als auch freiwilliges Engagement im Sinne des Gemeinwohls verschiedener Akteure werden als zentrale Bestandteile gesehen. Daher liegt ein Schwerpunkt des Projektes auf der Untersuchung der Motivations- und Akzeptanzfaktoren verschiedener Zielgruppen (Eigentümer, Investoren) sowie auf dem Prozess der Kommunikation und Beteiligung.
Projektablauf und Arbeitsschritte
Als ein Ergebnis des Projektes wird jeweils ein Konzept zur Steigerung der Durchführbarkeit von Anpassungsmaßnahmen in Form von Bauwerks- und Grundstücksbegrünungen in den beiden Städten Aachen und Eschweiler entwickelt und die Umsetzung priorisierter Maßnahmen realisiert. Die Ergebnisse sollen im Sinne der Übertragbarkeit bundesweit verfügbar gemacht werden.
Methodik
Um die Zielsetzung des Vorhabens zu realisieren soll durch breiten Einsatz verschiedener Methoden der qualitativen Sozialforschung Faktoren identifiziert und evaluiert werden, welche für die erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen zur Bauwerks- und Grundstücksbegrünungen erforderlich sind. Für und in Zusammenarbeit mit den beiden Städten Aachen und Eschweiler soll so ein zielgruppenspezifisches Baukastensystem für die drei definierten Handlungsbereiche „Gründächer“, „Fassadenbegrünung“ und „Vorgärten und sonstige Grünflächen“ mit fachbereichsübergreifenden Maßnahmen, sowie ein System zur Abschätzung der Wirkungsintensitäten, entwickelt werden.
Das Projekt „GoGreen“ fokussiert sich auf ein besonderes Segment von Maßnahmen, die auch von der Mitwirkung der BürgerInnen und Unternehmen getragen werden müssen. Dabei sollen Optionen der Aktivierung der Bürgerschaft, von Unternehmen und anderen Akteuren, sowie Finanzierungsmöglichkeiten der Maßnahmen analysiert und bewertet werden.
Anschließend wird jeweils ein auf die beiden Kommunen zugeschnittener Umsetzungsfahrplan erstellt, welcher neben der Auswahl und Priorisierung der Maßnahmen eine Strategie zur Kommunikation und Organisation enthält und in Form eines „Reallabors“ exemplarisch für ausgewählte Maßnahmen umgesetzt werden soll. Dadurch soll vor allem bei der Erprobung und Evaluation des partizipativen Ansatzes Unterstützung geboten werden.
Förderung
Im Rahmen der "Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel" fördert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) kommunale Leuchtturmvorhaben sowie den Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen.
Förderkennzeichen
67DAS231A
Projektträger
Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH unterstützt das Bundesumweltministerium dabei, seine förderpolitischen Ziele zu verwirklichen.
Projektpartner
Stadt Aachen
Fachbereich Umwelt
Reumontstr. I 52064 Aachen
www.aachen.de
Stadt Eschweiler
Stabsstelle nachhaltige Entwicklung
Johannes-Rau-Platz 1, 52249 Eschweiler
www.eschweiler.de
Laufzeit
02.2022 - 08.2025
Ansprechpartner
Loisa Welfers, M.Sc. (Koordination)
Dr. Andreas Witte