Campusmobilität

 

Ausgangslage

Die 47.500 Studierenden und über 10.000 Beschäftigten der RWTH Aachen University verursachen ein erhebliches Verkehrsaufkommen. Dies besteht sowohl aus Wegen von und zur Universität als auch aus Wegen zwischen den Universitätsstandorten. Mit diesem Projekt möchte die RWTH Aachen University eine möglichst nachhaltige Abwicklung dieser Verkehre, zum Beispiel durch eine Verlagerung auf den Umweltverbund, fördern.

 

Projektziel

Im Fokus des Projektes steht insbesondere eine nachhaltigere Mobilität der Beschäftigten der RWTH Aachen University. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung, der Etablierung von Sharing-Angeboten oder auch der Elektromobilität untersucht das Projekt, durch welche Maßnahmen auf dem Campus dieses Ziel unterstützt werden kann.

 

Projektinhalt und -aufbau

Das Projekt gliedert sich in verschiedene Themenfelder, die sowohl die Erfassung der bestehenden Rahmenbedingungen als auch die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen enthalten.

  Hauptverkehrsmittelwahl auf dem Arbeitsweg der Beschäftigten der RWTH Urheberrecht: © ISB, 2022

Befragung der Beschäftigten und Studierenden der RWTH Aachen University zu ihrem Mobilitätsverhalten

Die Erhebung des Mobilitätsverhaltens beinhaltet sowohl die Erfassung der Arbeitswege und Wege zum Studienort als auch die des innerbetrieblichen Verkehrsaufkommens. Da zum Beispiel eine Differenzierung der Nachfrage nach Fahrradabstellanlagen der Beschäftigten von der Nachfrage der Studierenden räumlich kaum möglich ist, wird das Mobilitätsverhalten beider Gruppen erhoben.

Während 2010 noch deutlich über die Hälfte der Beschäftigten angab mit dem Pkw zur RWTH zu pendeln, lag der Anteil bei der letzten Erhebung nur noch bei etwas mehr als einem Drittel. Zugleich hat sich der Radverkehr im Vergleich zu 2010 fast verdreifacht. Es bleibt abzuwarten, welche Anteile auf pandemiebedingte Sondereffekte zurückzuführen sind und wie viele Personen mittelfristig wieder vom Radverkehr zum ÖV wechseln.

  Vorgehen bei der Ermittlung von Standorten für Kfz-Ladeinfrastruktur Urheberrecht: © ISB, 2020

Ladeinfrastruktur für Kraftfahrzeuge mit Elektroantrieb

Im Projekt ermittelt das ISB Standorte für Ladeinfrastruktur für Kraftfahrzeuge mit Elektroantrieb auf dem Gelände der RWTH Aachen University mit zwei Ansätzen. Eine Befragung liefert Aufschluss über den aktuellen Bedarf, etwa durch heute bereits vorhandene Dienstfahrzeuge mit Elektroantrieb. Darüber hinaus geht der absehbare zukünftige Bedarf nach Ladeinfrastruktur ein, der sich durch eine Prognose des Markthochlaufs der Elektromobilität auf dem Campus ergibt.

Ein Abgleich des so ermittelten Ladeinfrastrukturbedarfs mit örtlichen Rahmenbedingungen, z.B. dem Elektrizitätsnetz, führt dann zur Festlegung geeigneter Standorte für Ladeinfrastruktur auf dem Campus.

Daneben beobachtet das ISB die Auslastung der bereits umgesetzten Ladeinfrastruktur, um daraus den weiteren Ausbaubedarf abzuleiten.

Fahrradabstellanlagen

Das ISB nimmt das bestehende Angebot an Fahrradabstellanlagen auf und ermittelt deren Auslastung. Daneben führt das ISB eine Erhebung zu den Nutzerpräferenzen der Beschäftigten und Studierenden der RWTH Aachen University hinsichtlich verschiedener Abstellanlagentypen, Lauf- und Fahrbereitschaften durch und erarbeitet ein Konzept, wie und wo das Angebot an Fahrradabstellanlagen erweitert werden sollte. Ein Fokus liegt dabei auf Abstellanlagen für hochwertige Fahrräder, auf Lademöglichkeiten für Pedelecs und auf Nachfragepotenzialen für verschiedene Standorte von Fahrradparkhäusern.

Innerbetriebliche Mobilität

Das ISB untersucht eine Verbesserung des Angebots an Sharing-Diensten durch die Identifizierung von Netzlücken und analysiert die Nutzung der Fahrbereitschaft der RWTH Aachen University sowie die Dienstreisen der Beschäftigten im Allgemeinen.

Untersuchung der Auslastung des Parkraums für Kraftfahrzeuge an der RWTH Aachen University

Um eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Parkraumangebots zu erreichen, untersucht das ISB die Auslastung der bestehenden Parkhäuser und Parkplätze. Die Erhebungen haben dabei im April und im Oktober 2022 stattgefunden, um den Effekt der Sperrung der Turmstraßenbrücke ab Mai 2022 zu berücksichtigten.

 

Projektleitung

Prof. Dr. Tobias Kuhnimhof

 

Projektbearbeitung

David Kohlrautz, M.Sc.

 

Auftraggeber

RWTH Aachen University

 

Laufzeit

06.2020 - 05.2024