Standort-Tool für den Infrastrukturaufbau alternativer Kraftstoffe (IAK)

 

Das zu entwickelnde Standort-Tool für den Aufbau von Lade- und Tankinfrastruktur für die Kraftstoffe Strom, Wasserstoff und Erdgas entsteht im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und soll entscheidungsunterstützend im Prozess der Vergabe von Investitionsbescheiden im Rahmen der Förderaufrufe gemäß der Förderrichtlinie „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge“ des BMVI wirken. Es soll eine Gesamtkoordination der Bedarfsermittlung sowie Netzplanung für die Bundesrepublik Deutschland ermöglichen. Das modular aufgebaute Modell wird nicht nur vorhandene, geplanten und beantragte Standorte von Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe erfassen, sondern insbesondere den künftigen Bedarf ermitteln und daraus zusätzliche potentiell geeignete Standorte ableiten. Die Identifikation solcher Standorte auf einer räumlich hochauflösenden Betrachtungsebene soll Investitionsentscheidungen sowohl für Kommunen und Städte als auch für weitere Investoren unterstützen. Die Visualisierung der Ergebnisse in einer interaktiven Karte wird die Ergebniskommunikation der Modellalgorithmen unterstützen.

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Wichtige Grundlagen des Modells stellen die fachlichen Expertisen der Mitglieder des Konsortiums dar. Dazu gehören unter anderem das Standortfindungsmodell für elektrische Ladeinfrastruktur STELLA des ISB, die Mobilitätsanalysen basierend auf CURRENT des DLR, die Untersuchungen der Stromnetze und die Erfahrungen mit Standorten für Wasserstoff- und Erdgastankstellen des RLI sowie die Erfahrungen der IVV GmbH durch das Zentrale Datenmonitoring (ZDM).

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Die Potentialbestimmung geeigneter Tank-/Ladeinfrastrukturstandorte für Elektrofahrzeuge bzw. Wasserstoff- und Erdgasfahrzeuge findet im Zusammenspiel der beteiligten Konsortiumspartner, ihrer Expertisen und bisherigen Arbeiten in den entsprechenden Themengebieten statt. Die methodische Kombination der Modelle STELLA und CURRENT wird um die Integration weiterer Informationen durch die anderen Projektpartner erweitert. Durch das ZDM wird u.a. ermöglicht, die bereits am ISB vorliegende umfangreiche Datenbasis zu Ladeverhalten von Elektrofahrzeugnutzern zu erweitern und Erkenntnisse daraus in das Standort-Tool IAK einfließen zu lassen. Die Analysen des RLI bezüglich der Energiesysteme und Infrastrukturen sowie ihre Vorkenntnisse im Bereich von Wasserstoff und Erdgas können ebenfalls als weiter Input in das modular aufzubauenden Standort-Tool IAK eingebunden werden. Die umfangreichen Inpudaten, ihre Ausprägungen sowie ihre Kombinationen miteinander werden durch das Konsortium mit dem BMVI abgestimmt, um so die Ziele der Bundesregierung durch den Aufbau von Ladeinfrastruktur zu verfolgen.

 

Die Ergebnisse des Modells zur Potentialabschätzung werden insbesondere bei Förderaufrufen der Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur des BMVI sowohl zur Ausschreibung als auch zur Bewertung der eingegangenen Investorenbewerbungen um Standorte herangezogen (vgl. Abb. 2).

Das Modell wird in einer reduzierten Version in einem interaktiven Online-Tool veröffentlicht und zugänglich gemacht werden. Dies soll die Ergebniskommunikation der Modellalgorithmen unterstützen und die gewonnen Erkenntnisse im Themengebiet der Standortfindung für Lade-/Tankinfrastruktur für alternative Kraftstoffe veröffentlichen.

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Ansprechpartner: Fabian Kühnel
Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) über Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW)
Laufzeit: 05.2018 – 04.2022

Homepage: https://www.standorttool.de/

Projektkonsortium:
IVV GmbH [Konsortialführer]
ISB GmbH
Institut für Verkehrsforschung, Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR)
Reiner Lemoine Institut (RLI)

Presseberichte:
StandortTOOL mit Karte zur Ladeinfrastruktur geht online [bmvi.de, 17. Sep 2019]
BMVI: Konsortium entwickelt Standorttool für Ladesäulen [electrive.net, 22. Mai 2018]

IAK-Konsortium