Aktuelle Themenbereiche für Master-Arbeiten

 

In dieser Liste finden Sie die derzeitig ausgeschriebenen Themen für Master- und Diplomarbeiten am ISB. Zudem sind eigene Ideen und Vorschläge immer willkommen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: , Raum 404

 

Verkehrsplanung

Klimaschutz durch Verkehrsmaßnahmen?

Über 70 Städte haben in Deutschland den Klimanotstand ausgerufen. Eine Folge ist, dass die Städte bei jedem Beschluss die Klimawirkung einbeziehen wollen. Doch so ziemlich jede Baumaßnahme ist erstmal mit einem zusätzlichen Ausstoß an CO2-Emissionen verbunden, erst nach Umsetzung sind hingegen positive Wirkungen beispielsweise durch den Ausbau von Fahrradinfrastruktur zu erwarten. Wie lassen sich also vorab die CO2-Emissionen von Maßnahmen ermitteln?

Fahrradabstellanlagen und ihre Auswirkungen auf den Radverkehrsanteil

Der Ausbau des Angebots an sicheren Fahrradabstellanlagen gilt im Hinblick auf die zunehmende Verbreitung von hochwertigen Fahrrädern und Pedelecs als ein Schlüsselelement zur Förderung des Radverkehrs. Die Arbeit beinhaltet die Analyse der Auswirkungen des Angebots an öffentlichen Fahrradabstellanlagen auf die Verkehrsmittelwahl. Diese beruht auf der Verschneidung des geokodierten MID-Datensatzes mit Angaben zu Fahrradabstellanlagen basierend auf OSM-Daten und weiterer Quellen. Erste GIS- und Kenntnisse in R sind bei der Bearbeitung von Vorteil.

Öffentlicher Verkehr

Größeres Angebot an Shared Mobility, weniger private Pkw?

An Shared Mobility, Mobility-as-a-Service oder geteilte Mikromobilität ist die Hoffnung auf eine nachhaltige Verkehrsmittelnutzung durch den Umstieg vom MIV auf die neuen Angebote in Ergänzung zum Umweltverbund geknüpft. Dabei ist der Pkw-Besitz von besonderer Bedeutung: Vor allem wenn diese neuen Angebote zu einem sinkenden Pkw-Besitz beitragen, ist die Hoffnung berechtigt, dass sie wichtiger Bestandteil einer Mobilitätswende sind.  Es gibt nur wenige empirische Befunde zum Zusammenhang zwischen derartigen neuen Angeboten und dem Pkw-Besitz. Zum Beispiel wurde für manche Städte beobachtet, dass ein Carsharing Fahrzeug etwa zehn Privatfahrzeuge ersetzt. Es ist aber unklar, inwieweit diese Befunde auf andere räumliche Kontexte und Nutzergruppen übertragbar oder für die zukünftige Entwicklung skalierbar sind und was sich daraus für die Wirkungen von anderen Formen der Shared Mobility ableiten lässt. Modelle, die zukünftige Wirkungen neuer Angebotsformen abschätzen, arbeiten deshalb meist mit mangelhaft fundierten Annahmen zur Entwicklung des Pkw-Besitzes. Die Arbeit soll am Beispiel der Stadt Aachen auf möglichst kleinräumiger Ebene den Zusammenhang zwischen Pkw-Besitz und Mobilitätsangebot analysieren. Als Proxy für die Untersuchungsgröße Pkw-Besitz werden kleinräumige Pkw-Zulassungszahlen genutzt. Als erklärende Variablen werden neben städtebaulichen Faktoren (z.B. Bevölkerungsdichte, Nutzungsmischung) v.a. das Mobilitätsangebot mit einem Fokus auf neue Angebotsformen (Shared Mobility, Mikromobilität) herangezogen. Die Analyse erfolgt mit statistischen Verfahren (z.B. räumlicher Regression) und zielt darauf ab zu untersuchen, ob in Quartieren mit ausgeprägtem Angebot neuer Mobilitätsformen unter ceteris paribus Bedingungen ein geringerer Pkw-Besitz vorherrscht.

Hinweis: Kenntnisse in GIS und R erforderlich