CERM – Center for European Research on Mobility

 

Ausgangslage

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Im Hinblick auf zukünftige automatisierte und vernetzte Verkehrssysteme stellt die Erforschung optimierter Informations- und Kommunikationstechnik einen besonderen Schwerpunk dar. Trotz ihrer weltweiten Verbreitung werden Kommunikations- und Vernetzungsstandards heute bislang nur eingeschränkt zur Lösung der Kernherausforderungen nachhaltiger Mobilität eingesetzt. Der Profilbereich Mobility & Transport Engineering hat in diesem Zusammenhang die Steigerung der Verkehrssicherheit, der Verkehrseffizienz, der Energieeffizienz und der urbanen Lebensqualität als zentrale Forschungsfelder definiert. Das CERM - Center for European Research on Mobility dient der RWTH Aachen University als strategischer Baustein zur Erforschung zukünftiger Mobilität.

Dabei bietet das Aldenhoven Testing Center (ATC) mit den bestehenden Infrastrukturelementen inklusive einer Simulationsmöglichkeit des neuen europäischen Ortungssystems Galileo die ideale Ausgangslage für die Erforschung eines intermodalen Verkehrs. Die aktuelle Infrastruktur verfügt neben einem Oval- und Handlingkurs unter anderem über eine Schlechtwegstrecke, eine Bremsenstrecke und einen Steigungshügel. Der Ausbau der Anlage hat zum Ziel eine modulare Testumgebung für Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation, sowie Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation einzurichten. Zu diesem Zweck wird eine entsprechende Kommunikationstechnologie unter Einbeziehung der heute verfügbaren Funkstandards aufgebaut. Um auch eine realitätsnahe Untersuchung urbaner Räume zu ermöglichen wird zusätzlich ein modularer Kreuzungsbaukasten mit diversen Gebäudeattrappen, Fahrzeug- und Fußgängerdummies erstellt und eine Lichtsignalanlage installiert.

 

Projektziele

Auf dem Gelände des Aldenhoven Testing Centers wird eine modulare Forschungsumgebung zur Entwicklung und Bewertung von Fahrzeugsystemen basierend auf Fahrzeug-Fahrzeug- und Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation entstehen. Mit dem Aufbau des CERM will der Profilbereich Mobility und Transport Engineering einen signifikanten wissenschaftlichen Beitrag zur Erforschung und Gestaltung zukünftiger und nachhaltiger Mobilität leisten. Dazu wird in Aldenhoven eine Forschungsinfrastruktur geschaffen, die die strukturelle Erfassung, Analyse und Abstraktion von Mobilität und Transport in Europa verknüpft.

Ziel ist es eine mehrskalige und multimodale Verkehrs- und Mobilitätssimulation zu erarbeiten, auf deren Grundlage die Wirkung der erforschten Technologien auf große Verkehrsräume innerhalb, sowie außerhalb von Europa extrapoliert werden kann. In der Testumgebung wird ein Baukasten implementiert, der eine flexible Darstellung vernetzter intermodaler Verkehrs- und Mobilitätsszenarien ermöglicht. Anhand dessen können nachfolgend neue Technologien zur Kommunikation zwischen Fahrzeugen, Fußgängern und weiteren Verkehrsteilnehmern, sowie Objekten erforscht und Konzepte experimentell validiert werden.

CERM bietet Forschern aus den verschiedensten Disziplinen die Möglichkeit ein breites Spektrum an Forschungsvorhaben auszuführen. Neben Untersuchungen von Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und urbaner Lebensqualität, sowie Energie- und Verkehrseffizienz können auch mögliche Geschäftsmodelle und die Nutzerakzeptanz erforscht werden.

 

Projektaufbau

CERM wird unter der Leitung des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (ISB) und weiteren Projektpartnern und Instituten der RWTH Aachen University realisiert. Aufgrund der interdisziplinären Ausrichtung bietet der Profilbereich Mobility & Transport Engineering mit CERM Forschern zahlreicher Fakultäten ein einzigartiges Potential. Die Förderungsdauer beträgt vier Jahre und wird durch den Strategiefonds der RWTH Aachen University finanziert.

Die Gliederung in drei Projektphasen sieht im ersten Schritt die Definition der Anforderungen vor. Während der Phase Konzeption und Umsetzung werden im zweiten Schritt Testszenarien und Bewertungsmethoden implementiert. Im letzten Schritt werden exemplarische wissenschaftliche Fragestellungen in Bezug auf das Vernetzungs- und Kommunikationspotenzial untersucht. Das ISB leitet das Arbeitspaket „Verkehrsflusssimulation und Datenstrukturen“ mit dem Ziel eine geeignete Simulationsumgebung zu erstellen und mit Kommunikationstechniken zu verknüpfen.

Nach Ende der Laufzeit wird das Projekt in einen CERM i-Cube überführt, der im Anschluss die operativen Aufgaben wahrnimmt. Gleichzeitig wird die Außendarstellung zur Nutzung der Infrastruktur durch Dritte und Projektanträge initiiert.

 

Förderung

Das Projekt wird durch den Strategiefonds der RWTH Aachen gefördert.

 

Laufzeit

Januar 2014 – Dezember 2017

 

Projektpartner

 

Bearbeiter am ISB

Dr.-Ing. Andreas Witte

Dipl.-Ing. Miriam Geulen