Velocity Trier

 

Ausgangslage

Öffentliche Fahrradverleihsysteme, besser bekannt als Bike-Sharing, stellen einen Ansatz für eine nachhaltige Mobilität in Städten dar. In topographisch anspruchsvollen Gebieten stoßen diese Systeme jedoch an ihre Grenzen, da Nutzer dazu tendieren, Räder bergab zu verwenden und bergauf auf andere Verkehrsmittel auszuweichen. Die Stadt Trier verfügt gegenwärtig über kein eigenes Fahrradverleihsystem. Während sich das historische Zentrum Triers und weitere Stadtteile innerhalb des Moseltals befinden, liegen andere Bereiche oberhalb des Moseltals. So befindet sich beispielsweise das Universitätsgelände auf einem Plateau südöstlich des Zentrums.

 

Projektziel

Eigene Darstellung Urheberrecht: © ISB

Das Projekt Velocity Trier beinhaltet die Standortplanung für ein möglicherweise einzuführendes öffentliches Verleihsystem in der Universitätsstadt Trier. Die Dispositionsproblematik aufgrund der Topographischen Rahmenbedingungen sollen dabei durch den Einsatz von Pedelecs gelöst werden, da Radfahrenden durch die elektrische Tretunterstützung die Bewältigung von Steigungsabschnitten wesentlich erleichtert. Um dem Ladebedarf der Pedelecs Rechnung zu tragen, soll die Standortplanung stationsbasiert erfolgen.

 

Projektinhalt und -aufbau

Zur Bewertung möglicher Standorte wird eine Methode entwickelt, welche aus der Nutzung vielfältiger Datenquellen wie POIs, Einwohnerdichten, Nachfragedaten des ÖPNV und Eingangsdaten aus einem Verkehrsmodell Nachfragepotenziale von möglichen Stationen ermittelt.

Daneben bildet die Analyse des Ist-Zustands in Form des bestehenden Radverkehrs-, öffentlichen Personennahverkehrsnetzes, der topographischen Gegebenheiten und Besonderheiten Triers die Grundlage. Ebenso werden zukünftige Entwicklungen wie beispielsweise Nachfrageverschiebungen durch Maßnahmen wie der geplanten Reaktivierung der Trierer Weststrecke im Personenverkehr antizipiert und bei der Stationierung berücksichtigt, um darauf aufbauend ein sinnvolles Stationsnetz zu entwickeln.

Basierend auf Erreichbarkeitsanalysen wird für flächig verteilte Standorte die Nachfrage mit einem selbstentwickelten Modell entfernungsbasiert abgeschätzt. Mittels iterativer Neupositionierung wird das entstehende Stationsnetz optimiert und im Anschluss ein Ausbaustufenkonzept entwickelt. Dieses beinhaltet die Definition eines Grundgerüstes, zweier Ausbaustufen sowie von Standorten für den langfristigen Ausbau. In Form von Szenarien werden mögliche Ausbaustrategien entwickelt, dargestellt sowie deren Vorteilhaftigkeit bewertet.

Des Weiteren wird die mikroskopische Standortplanung anhand des Universitätscampus sowie der Innenstadt verdeutlicht.

 

Auftraggeber: Velocity Aachen GmbH
Projektförderung: Stadt Trier
Laufzeit: 01.2018 - 10.2018
Ansprechpartner: David Kohlrautz M.Sc., Fabian Kühnel M.Sc., Dr.-Ing. Conny Louen