NRW Fortschrittskolleg (ACCESS!)
Die Gestaltung zukunftsfähiger Mobilitätssysteme ist eine langfristige und komplexe Aufgabe großer gesellschaftlicher Tragweite, der sich das ISB zusammen mit zahlreichen Praxispartnern, sowie elf Lehrstühlen der RWTH Aachen University unter Schirmherrschaft des Lehrstuhls für Operations Managements in den kommenden drei Jahren widmen wird. Im Rahmen des Fortschrittskollegs ACCESS! erfolgt die Integration zukünftiger technischer und infrastruktureller Optionen („Welche Mobilität können wir uns leisten?“) sowie individueller Mobilitätsbedarfe von Nachfragern und Anbietern („Welche Mobilität wollen wir uns leisten?“) mit gesellschaftlichen (Mindest-) Ansprüchen („Welche Mobilität müssen wir uns leisten?“) und globalen, nationalen und lokalen Umweltzielen („Welche Mobilität dürfen wir uns leisten?“). Über zwei Praxisprojekte wird den Herausforderungen in Großstädten (MetropoleRuhr) ebenso Rechnung getragen wie dem ländlichen Raum (Kreis Heinsberg). Damit gelingt die Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen an Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Bürger auf dem Weg zur Beantwortung der Frage: „Welche Mobilität werden wir uns zukünftig leisten?“
Das Kolleg bildet disziplinär exzellente und gleichzeitig inter- und transdisziplinär denkende Führungskräfte für den Mobilitätssektor aus, die die Komplexität der dargestellten Fragestellungen erfassen und mit Zielkonflikten, Unsicherheit und Strukturbrüchen, Interdependenzen zwischen Teilsystemen und Interaktionen zwischen Akteuren und Anspruchsgruppen umgehen können. Fachkompetenzen der Lehrstühle für Luft und Raumfahrt, Technologie und Energierohstoffe, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Stadtbauwesen und Stadtverkehr, Umweltbiologie und Chemodynamik, Controlling, Operations Management, Arbeits- und Sozialmedizin, Psychologie, sowie Gender- und Diversity-Wissenschaften werden hierbei zusammengetragen und verknüpft. Die komplexe Aufgabenstellung und ambitionierte Zielsetzung erfordert ein breit angelegtes Design des Forschungskollegs bei gleichzeitig hinreichender Fokussierung.
Das Vorhaben zeichnet sich durch folgende Aspekte aus:
- Disziplinäre Tiefe durch in der Mobilitätsforschung ausgewiesene Institute der RWTH Aachen,
- Interdisziplinäre Ausrichtung durch Integration der Sozial-, Wirtschafts-, Natur- und Ingenieurwissen-schaften sowie der Medizin und Verankerung im Profilbereich „Mobility and Transport Engineering“ der RWTH Aachen,
- Transdisziplinarität durch Einbindung und Partizipation relevanter gesellschaftlicher Anspruchs-gruppen und Verbände (DPWV, ADFC, BUND, BAUM, EUGT, BioSC, Initiative Zukunftsmobilität), kom-munaler Entscheidungsträger (Kreis Heinsberg, MetropoleRuhr), Verkehrsverbände (AVV, VRR, RVR) und Mobilitätsdienstleister (moovel GmbH, Ford Forschungszentrum, momatec) und
- Lebensweltliche Problemstellungen und Umsetzungsorientierung durch transdisziplinäre Bearbeitung der Praxisprojekte Metropole Ruhr (urbaner Raum) und Kreis Heinsberg (ländlicher Raum).